Literaturhinweise zu
Marien-Bilder –
welche Bedürfnisse stecken hinter dieser
mittelalterlichen Fantasy-Geschichte?
Eine „junge Frau”, über die die Bibel eigentlich fast nichts berichtet, wird zum Gegenstand weit reichender Jungfrauen- udn Gottesmutter-Phantasien. Offensichtlich hat die Phantasie der Menschen im Mittelalter, die keine Videothek hatten, in wilder Weise bewegt. Die Debatten der Schrift-Gelehrten Theologen, die z.B. Schreiner nachzeichnet, sind Reflex des volkstümlichen Glaubens. Darin kommt das Bedürfnis zum Ausdruck, das sich heute in Fantasy- und Fiction-Filmen auslebt.
Offensichtlich gibt es in einer absoluten „Männer-Kultur“ ein starkes Bedürfnis nach einer weiblichen Gottheit, die Parallelen zwischen antiken Göttinnen-Kulten und dem Marien-Kult sind stark. Die Völker der Anden verehrten Pachamama oder Mama Pacha, als personifizierte Mutter Erde und Gottheit des Lebens. Nicht zufällig fand das Marien-Konzil im Jahre 431 in Ephesos statt, einem Ort, an dem der anatolische Kybele- und der griechischer Attiskult verbreitet war. Die christliche „Maria“, die in der urchristlichen Gemeinde keine (erwähnte) Rolle spielte, wird Jahrhunderte später als Projektionsfläche von Kommunikation entwickelt - über Sex und Enthaltsamkeit, Mutterbedürfnisse und Frauen-Power.
Literatur: Klaus Schreiner, Maria - Jungfrau, Mutter, Herrscherin (1996) Klaus Schreiner, Maria - Leben, Legenden, Symbole (2003) Franz Slum: Gottes Zorn – Marias Schutz (2000), online: http://www.slump.de/lizentiatsarbeit.pdf
Timothy F. Kauffman, Hans-Werner Deppe, Marias Botschaft an die Welt (1999) (die protestantische Sicht) online unter http://bitflow.dyndns.org/german/TimothyKauffman/MariasBotschaftAnDieWelt.pdf Kurzfassung unter http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/marienverehrung.htm
Ali İhsan Yitik, Die Jungfrau Marie und ihr Haus in Ephesus (2002) (eine islamische Perspektive!) online unter http://web.uni-frankfurt.de/irenik/relkultur56.pdf
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